Energieausweise sind ein zentrales Instrument, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu bewerten. Doch wussten Sie, dass die klimatischen Bedingungen Ihres Standorts einen erheblichen Einfluss auf die Berechnung dieser Effizienz haben? Genau deshalb werden Klimafaktoren erhoben. In diesem Beitrag erklären wir, was Klimafaktoren sind, wie sie in Energieausweisen verwendet werden und warum sie für Eigentümer oder Käufer wichtig sind.
Klimafaktoren berücksichtigen die spezifischen klimatischen Bedingungen einer Region. Sie sorgen dafür, dass der Energiebedarf eines Gebäudes unter Berücksichtigung regionaler Wetterbedingungen berechnet wird. Dazu zählen unter anderem Temperatur, Sonneneinstrahlung und Windverhältnisse.
In Deutschland werden Klimafaktoren vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aus langfristigen Wetterdaten anhand der Postleitzahl ermittelt. Somit werden Monat für Monat rund 8.200 Faktoren erhoben, die in den Energieausweisen berücksichtigt werden. Dadurch lässt sich der tatsächliche Energiebedarf einer Immobilie unter Berücksichtigung der regionalen Klimabedingungen realistisch einschätzen.
Klimafaktoren spielen eine entscheidende Rolle, um die Energieeffizienz von Gebäuden korrekt zu bewerten. Ohne sie wären Vergleiche zwischen Gebäuden in unterschiedlichen Klimazonen wenig aussagekräftig. Ein Haus in den Alpen würde im Vergleich zu einem Haus an der Ostsee immer schlechter abschneiden, selbst wenn beide baugleich sind. Seit dem 1. Mai 2014 ist der Referenzort Potsdam; davor war es Würzburg.
Durch die Anpassung der Berechnungen an das Normklima, das die durchschnittlichen Witterungsbedingungen berücksichtigt, können Energieausweise eine faire und vergleichbare Einschätzung der Energieeffizienz bieten. Über die Klimafaktoren wird eine Art „Witterungsbereinigung“ vorgenommen. Dies ist sowohl für Eigentümer als auch für potenzielle Käufer entscheidend, da es ihnen hilft, realistische Erwartungen an den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten zu stellen.
Wenn Verkäufer oder Vermieter einen Energieausweis für ein Gebäude erstellen lassen oder Käufer bzw. Mieter einen solchen einsehen, sollten sie die Bedeutung der Klimafaktoren im Hinterkopf behalten. Ein hoher oder niedriger Energieverbrauch kann nicht allein auf die Qualität der Bausubstanz oder der technischen Anlagen zurückgeführt werden. Es hängt auch stark von den klimatischen Bedingungen ab, die der jeweilige Klimafaktor berücksichtigt.
Insbesondere beim Vergleich von Immobilien in unterschiedlichen Regionen bietet der Klimafaktor eine wichtige Orientierungshilfe, um die tatsächliche Energieeffizienz korrekt einschätzen zu können.
Die Pflicht zur Erstellung eines Energieausweises trat übrigens mit der EnEV 2014 in Kraft. Da ein Energieausweis eine Gültigkeit von zehn Jahren hat, laufen die zuerst erstellten Ausweise nun ab. Planen Sie den Verkauf oder die Vermietung, dann prüfen Sie rechtzeitig die Gültigkeit. Wir bieten im Rahmen unseres Vermarktungsservices auch die Erstellung eines Energieausweises für Ihre Immobilie an.
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